Kirkjubaejarklaustur – Höfn

Tag 5 (310 km)

Svartifoss

Heute führte uns der erste Stopp in den Skaftafell – Nationalparks wo wir eine leichte, aber schöne und sehr aussichtsreiche Wanderung führt zum Svartifoss, dem schwarzen Wasserfall. Unterwegs dahin sahen wir von weiten schon den Nationalpark Vatnajökull. Es sah majestätisch aus wie die Eis und Schneeschichten in die Landschaften reinkamen…. da sahen wir wieder die verschiedene Landschaftstypen wo in Island sooo atemberaubend sind.

Der erste Blick von weiten zum Nationalpark Vatnajökull

Die meisten Wasserfälle, die wir bislang besuchten, lagen fast unmittelbar an der Ringstraße oder später von der Reise am Golden Circle. Jetzt führt uns unsere Reise zum Wasserfall-Wanderung zum Svartifoss. Vom Campingplatz des Skaftafell-Nationalparks aus führt der ausgeschilderte Weg zunächst hoch zum Hundafoss und zum Magnúsarfoss, zwei für isländische Verhältnisse kleineren Wasserfällen. Wir setzen unseren Weg schnell fort und erreichen nach kurzer Zeit ein Plateau, von dem aus wir den Svartifoss schon sehen können. Mitten in der grünen Landschaft sehen wir ein von dunkelbraunen Basaltsäulen gerahmtes Loch, in dessen Mitte der Svartifoss hinabfällt. Zum Wasserfall führt ein schmaler Weg hinunter. Kurz bevor wir den Svartifoss erreichen, bietet eine Brücke über den Bach, durch den das Wasser des Svartifoss abfließt, einen guten Fotopunkt. Entlang des Bachs gehen wir nun noch einige Meter auf den Wasserfall zu. Die secheckigen dunkelbraunen, fast schwarzen Basaltsäulen, von deren Oberkante in der Mitte das Wasser des Svartifoss etwa zwanzig Meter tief in eine Gumpe fällt, hängen von der Oberkante des Halbrunds herab. Sie geben dem Svartifoss, dem „schwarzen Wasserfall“ seinen Namen. Der Svartifoss lohnt die kurze Wanderung. Mit seinen etwa zwanzig Metern Fallhöhe ist er nicht besonders groß, auch die Wassermenge ist nicht sehr beeindruckend, aber die Lage in der Arena aus Basaltsäulen macht ihn einzigartig unter Islands Wasserfällen. Da er nicht unmittelbar mit dem Auto zu erreichen ist, sondern eine kleine Wanderung erfordert, ist er auch etwas weniger besucht als andere Wasserfälle.

Als wir dann wieder unten waren war schon fast Mittag wir haben uns ziemlich Zeit gelassen, war aber kein Problem soviel hatten wir heute e nicht vor. Als wir weiterfuhren Richtung Süden machten wir noch einen kleinen Stop bei einer spezielle Kirche.

Hofskirkja

Diese malerische Kirche Hofskirkja wurde in typischer Grassodenbauweise errichtet und liegt an der Ringstraße zwischen Skaftafell und der Gletscherlagune Jökulsárlón. Die Kirche wurde im Jahr 1884 errichtet und ist die letzte, die in dieser Weise gebaut wurde. Wenn man in der Nähe ist oder wie bei uns wo es auf dem Weg lag sollte man diesen Abstecher einplanen. Danach fuhren wir weiter zur der Gletscherlaguna Jökulsárlón, darauf freute sich mein Sohn megaaa.

Gletscherlagune Jökulsárlón

Nach etwa 20 Minuten wieder auf der Ringstraße 1, entdecken wir die ersten Autos und Menschen, die einen kleinen Hügel hoch kraxeln – ein riesiger Eisberg im Hintergrund. Also rangefahren und hinterher. Wow, einfach nur wow! Wir sehen hier den ersten Ausläufer von dem Gletschersee Jökulsárlón, der am Südrand des Vatnajökull liegt. Nachdem sich die Eisberge vom Gletscher lösen und mehrere Jahre in der Lagune umhertreiben gelangen sie irgendwann hinaus aufs Meer. Der volle Parkplatz und die vielen Busse dürfen nicht abschrecken, hier verteilen sich die Menschen sehr schnell und wer will findet immer eine ruhige Ecke und ist auch ganz schnell wieder alleine. Eine der Hauptattraktionen der Lagune ist sicherlich eine Bootsfahrt, um den schwimmenden Bergen ein wenig näher zu kommen. Man kann die Lagune entweder mit Amphibienbooten oder Schlauchbooten vom Wasser aus erkunden. Neben Preis und Dauer unterscheiden sich die beiden Touren vor allem dadurch, dass die Schlauchboote ein Stück näher an den Gletscher heranfahren. Man darf sich jedoch nicht täuschen – auch wenn die Gletscherzunge so nah scheint würde es momentan mindestens eine Stunde dauern um wirklich an den Rand des Gletschers zu gelangen. Da mein Sohn erst 8 Jahre alt war entscheiden wir uns für die Fahrt mit einem Amphibienboot. Zunächst rollen wir in den picke packe voll besetzten Booten bis zum Wasser bevor wir sanft durch die Lagune gleiten. Unser Guide erklärt uns so einiges über die Entstehung und wahrscheinliche Zukunft der Lagune und über das Verhalten der Eisberge. Innerhalb der nächsten 40 Jahre wird sich der Gletscher hier soweit zurückgezogen haben, dass die Lagune verschwunden sein wird.
Wir kosten ein wenig von dem Gletschereis, aber hier dürfen keine besonderen Geschmacksexplosionen erwartet werden. Es schmeckt wie gefrorenes Wasser eben schmeckt: kalt und leicht salzig. Die Fahrt führt danach leider schon wieder zurück. Schade, gerade hat es doch so richtig Spaß gemacht und obwohl es hier draußen eiskalt ist wären wir gerne noch ein wenig weiter in die Lagune hineingeschippert. Es war richtig schön und intressant .

Gleich neben der Gletscherlagune Jökulsárlón , liegt der schwarze Vulkansandstrand auch Diamond Beach genannt. Das ungewöhnliche Bild am Diamantenstrand kannst du bereits von dem großen Schotterparkplatz, auf dem du bequem dein Auto abstellen kannst, erspähen. Vor dir liegt die Weite des Ozeans und ein langgezogener, pechschwarzer Lavastrand – übersät mit unzählbar vielen fantasievollen Eisformationen. Mal spiegelglatte, mal spitze, mal große, mal winzig kleine, mal kristallklare, mal milchige – und eines sind sie alle: strahlend schön. Jedes einzelne in der Sonne funkelnde Stück Eis beendet am Diamond Beach seine lange Reise, die es einst am Gletscher angetreten ist. Diese Reise führt das Eis, nachdem es am vorderen Rand der Gletscherzunge abgebrochen ist, geradewegs hinein ins eiskalte Wasser der Gletscherlagune Jökulsárlón, wo es sich zunächst neben zahlreichen anderen Eisbrocken im Wasser tummelt. Ganz gemächlich und ohne Eile treibt der Eisblock anschließend durch einen schmalen Wasserlauf hinaus aufs offene Meer. Das bisher ruhige und friedliche Vorankommen nimmt in diesem Moment reichlich Fahrt auf. Die hereinbrechenden, zum Teil sehr stürmischen Wellen nehmen das Eis in Empfang und spülen es mit aller Kraft zurück zum schwarzen Sandstrand. Und dort liegt es nun, das glitzernde Stück Gletschereis. Bereit, sich von den Strapazen der wilden Reise zu erholen und bereit, von dir bewundert und bestaunt zu werden. So kurz die „Reisedauer“ auch klingen mag, das am Diamond Beach gestrandete Eis ist bis zu sagenhaften 1000 (!) Jahre alt. Krass oder? Für uns war es ein super Abschluss nach einem wieder tollen Tag mit vielen Highlights. Danach führen wir in unsere Unterkunft, in das Lambhus. War super sehr zum empfehlen. Leider waren wir nur eine Nacht da .

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